Narzissmus. Zauberwort oder Machtwort. Eine Krankheit? Oder eine Entscheidung gegen die Auseinandersetzung mit der ersten Täuschung?

Eine Entscheidung für stetes Verliebtsein. Für emotionale Abhängigkeit. In welcher das Subjekt sich als Objekt tarnt. Um jegliche Verantwortung zu leugnen.

Bedingungslose Liebe bedarf des Mutes, der Reife, alle Theorie als Komplex zu erkennen, der aufgrund emotionaler Bedürfnisse entstanden ist, welche der Denkende sich selbst nicht zugesteht. Er schreibt Rezeptbücher, während er sich den Genuss des Essens verbietet.

Die sinnliche Erfahrung steht am Anfang von allem. Aus ihr heraus ist jeder Gedanke sinnvoll. Ganz. Kein Gedanke braucht den nächsten oder letzten. Kein Zeichen braucht das andere, um ganz zu werden, perfekt, total. Es ist! Immer! Ganz.

Eros ist Liebe aus dem Sein heraus. Kein Verlangen nach Erfüllung. Die Fülle ist da. Immer. Sehnsucht ein Kopfkino, das Gefühle reizt, gefangen in den Ausuferungen rechnender Jäger.

Dann bleibt nur der eine physische Tod nach der einen physischen Geburt, um bedingungslos zu sein. Zu empfinden. Finden. In Liebe.

Jutta Riedel-Henck, 13. April 2024

 

aus: Die Liebe ist bedingungslos ... alles andere ist Täuschung. 6. August 2023 - ...