In einem Krieg geht es nicht um die Eroberung von Dingen, sondern um die Macht über alles. Der Teufel hat dem wahrhaftigen Schöpfer den Krieg erklärt, indem er sich ein Bild von ihm macht, ohne zu erkennen, dass er gegen sein eigenes Spiegelbild kämpft.

Der penetrant gegen Plexiglastüren rennende Hornochse ist ebenso göttlich wie der im Kloster meditierende Mönch oder die Putzfrau von Joseph Beuys' Fettecke.

Es wird immer Menschen geben, die im Selbsthass zum Orgasmus streben, welche sich im chronischen Wiederholungszwang aufzulösen suchen. Ihnen ist der Tod, das Verlassen des physischen Körpers Freude und Erlösung genug, für die es Jahre, Jahrzehnte zu leiden lohnt. Solche Exemplare werden zu den Göttern gezählt, den berühmten herausragenden Genies kriegerischer Dramaturgie.

Wer indes im Kleinen, Unscheinbaren genießt, dem wird das Bild von sich als einem Gott zur Last, auf die er mit lachendem Herzen zu verzichten weiß.

Mir gehört ja alles, was ich höre. Ich habe ja die ganze Macht über mich und meine Sinne. Herr, was will ich mehr?

Nichts.

Jutta Riedel-Henck, 22. Oktober 2023

 

aus: Die Liebe ist bedingungslos ... alles andere ist Täuschung. 6. August 2023 - ...