Für sich sein, im Kind sein, zu Hause,

verloren die alte Magie

der Führung durch fremde Gedanken,

ich weise sie jetzt in die Schranken,

zurück bleibt mein eigenes Ziel.

 

Die Bilder im Speicher des Gestern

beanspruchen wertvollen Platz,

verloren in Rechtfertigungen

für jene, die mich in der Schuld seh’n

für ihre verleumdende Tat.

 

Der Tod bringt dir keine Erlösung

für das, was im Leben geschah

durch blinde Gewalt und Gehorsam dem Bösen,

verfallen der Lüge,

der Liebe am Nächsten Verrat.

 

Der Fluchtweg aus diesem Dilemma

führt stets in das eigene Heim

im Finden vergrabener Leichen im Keller,

den Tiefen der Seele,

Gefühlen, verhärtet wie Stein.

 

Und niemand wird dich je befreien,

kein Retter, kein Arzt, keine Fee,

solange du vor deiner Wahrheit davonläufst

im Eifer des Fechtens,

statt ihr in die Augen zu seh’n.

 

Jutta Riedel-Henck, 15./16. Juni 2025